Die Wiederentdeckung des Piktoralismus

London, Royal Albert Hall

London, Royal Albert Hall

Ich liebe Vincent van Gogh. Ich liebe Andy Warhol. Ich liebe den Zweifel.

Und vor allem bin ich Eklektiker, ein Pinselklauer, der sich von fremder Schönheit fortreißen lässt.

Mit ist jedes Mittel recht, um Wirkung zu erzielen. In der Sprache. In der Fotografie. In der Kunst.

Letztendlich geht es um Wirkung und Unterhaltung. Ich will nicht belehrt werden, ich will staunen.

Ich will gar nicht wissen, wie was entstanden ist, was für ein Dogma dahintersteckt. Steckt wirklich was dahinter?

Natürlich muss der Künstler die Methoden der Wirkung kennen. Wie wirken Farben, wie wirken Töne, wie wirken Formen. Wie bearbeitet man Marmor, wie stellt man die Kamera ein, das ist die technische Seite der Kunst. Die kann man lernen, die muss man lernen.

Der Rest ist – nun, der Rest ist der Unterschied zwischen gut und göttlich, kaum zu begreifen. Man kann es Talent nennen, Individualität, Inspiration, Tiefe, Vorstellungskraft.

Menschen haben feine Antennen für Schönheit. Ohne die Regeln der Schönheit zu kennen, empfinden sie Schönheit ähnlich, gleich, fernab von persönlichen Vorlieben und Geschmack.